Die Woche vom 08. bis 14. März begann mit einem normalen Arbeits-Montag. Doch schon der Abend war etwas besonderes. Da uns das Cisco-Team aus Deutschland und auch den USA besuchte, und ausserdem Dr. Weber, unser Chef aus Deutschland da war, gab es erst zum Mittag Pizza für alle und dann waren wir (allerdings nur mein Team) für den Abend von Cisco zu McCormicks eingeladen – einem recht guten Seafood- und Steak-Restaurant. Dort gab es dann ein gutes 3-Gänge-Menü (welches sich jeder aus einigen vorgegebenen Speisen selber zusammenstellen konnte). Ich hatte als Vorspeise einen leckeren Salat mit Balsamico und karamelisierten Wallnüssen, als Hauptgang ein großes Sirloin-Steak und als Nachspeise einen Apple-Pie upside-down (also einen gestürzten Apfelkuchen). Nebenbei führten wir allerlei interessante Gespräche.
Am Dienstag stand nach einem eher ruhigen Vormittag zuerst ein Subway-Mittagessen (wieder einmal von der Firma bezahlt) und dann ein gemeinsames Abendessen mit Dr.Weber bei einem nahegelegenem Italiener an. Dieser wurde vom Chef im Vorfeld sehr hoch angepriesen – er hatte auch die Wahl getroffen. Nachdem dort alle so nach und nach eingetrudelt sind wurde auch hier aus verschiedenen Menü-Kombinationen gewählt. Ich hatte eine Minestrone als Vorspeise, Lasagne auf Crepes-Basis als Hauptgericht und Tiramisu als Desert. Alle drei Gänge waren in Ordnung, aber definitiv nicht überragend und ich behaupte mal, jeder Italiener in Deutschland ist besser. Aber ein Großteil der Kollegen war begeistert (wie sich später herausstellte, eigentlich doch nicht, aber das sagt man sicher nicht, wenn der Chef und dessen Chef anwesend sind :))
Der spätere Abend brachte dann etwas Aufregung mit sich – Karo (Lars‘ Cousine) war den tag über in D.C. unterwegs und hatte sich für den zeitigen Abend mit Jenny dort verabredet. Jedoch kam sie nie zum vereinbarten Treffpunkt. Und auch auf dem Handy war sie nicht zu erreichen. Es klingelte immer ein paar mal, dann Mailbox. So nach und nach machten wir uns Sorgen. Lars klapperte die Haltestellen in Reston ab, ich telefonierte mit Krankenhäusern, Gefängnissen und der Polizei. Niemand wusste etwas. Später hatte Lars dann eine Facebook-Nachricht von Karo – Ihr Akku war alle und so irrte Sie eine ganze Weile umher, bis Sie einen Fremden fand, der ihr sein iPhone zur Verfügung stellte. Naja, so hatte doch am Ende alles einen guten Ausgang. Danach stand Packen auf dem Plan – schliesslich sollte es Mittwoch Morgen mit dem Bus nach New York gehen.
Am Mittwoch holten mich dann also die beiden ab und wir fuhren zu unserem Park&Ride, von wo uns der Bus nach West Falls Church zur Metro und von dort weiter nach DC brachte, wo wir im Morgengrauen ankamen. Kurz auf den Bus gewartet – und schon ging es los. Wir hatten einen echt klasse Busfahrer, der immer mal wieder versuchte, die Leute (also seine „Family“, wie er uns nannte) aufzuheitern.
Nach reichlichen 5 Stunden kamen wir in NY an der Pennstation an. Von dort dann mit der Metro zum Hotel, Gepäck abstellen und erstmal zu Fuß zum Centralpark (direkt am Hotel), da wir noch nicht einchecken konnten. Nach einem kurzen Spaziergang dann wieder zurück und einchecken. Mittlerweile war es kurz nach um 3. Nachdem wir unser Zimmer (recht spartanisch, dafür aber super preiswert) bezogen hatten, trafen wir uns, um die Stadt zu erkunden. Wir liefen die ca. 50 Blocks vom Hotel bis zur südlichen Kante vom Centralpark (bei echt tollem Wetter) und dann weitere 15 Blocks bis zum Times Square. Von dort ging es dann zum Rockefeller Center (Aussichtsplattform „Top of the Rocks“). Mit meinem Bw-Reservistenausweis konnte ich für Lars und karo ermässigte Tickets kaufen. Da ich allerdings gleich 2 Messer (ein Messer und mein neues Leatherman) am Mann hatte, konnte ich ersteinmal nicht mit hoch. nach einer Weile des Rumfragens fand ich in einem Juweliergeschäft jemanden, der bereit war, die Messer für mich aufzubewahren. Danach bin ich dann auch mit hoch… Nach einigen Fotos und einem recht guten Ausblick ging es runter und dann weiter zur Staten Island Ferry, welche wir leider erst im Dunklen erreichten. Mit der Fähre fuhren wir rüber nach Staten Island, vorbei an der Freiheitsstatue und dann mti der selben Fähre gleich wieder zurück nach Manhatten. Dort dann zu Fuss zur Brooklyn-Bridge und dann mit der Metro zurück. Lars und Karo fuhren dann nochmal bei Dunkelheit aufs Rockefeller Center hoch, ich bin direkt zum Hotel weitergefahren.
Dort wartete eine Überraschung auf mich: Fortan durfte ich mir mein Zimmer mit einem kleinen Südkoreaner teilen, der irgendwie leicht homosexuelle Ambitionen zu haben schien. Naja, was solls. Nach dem Duschen dann ins Bett.
Für Donnerstag Morgen hatten wir uns zum gemeinsamen Joggen im Centralpark verabredet – allerdings kam Lars alleine, Karo war wohl nicht so sehr nach Joggen. Nach einer gemütlichen Runde durch den Park dann Duschen und weiter zum Diner um die Ecke – Frühstück.
Danach ging es wieder zu Fuß downtown, um dies und das zu besichtigen. Dabei waren wir u.a. im M&M Store, wo es neben völlig überteuerten M&M’s auch jede Menge Fanartikel gab. Dann führte uns der Weg weiter runter zu Ground Zero und dann in den Financial District. Wir besichtigten die Wallstreet mitsamt dem Bullen und der Federal Hall (hier tagte der erste Kongress der USA). Da Jenny und Lena mittlerweile auch in New York angekommen und am Hotel waren, verabredeten wir uns zum Abendessen in Chinatown. Hier fanden wir ein Vietnamesisches Restaurant, welches so überfüllt war, das es gut sein MUSSTE. Während Lars und Karo die beiden Mädels von der Metro abholten, kümmerte ich mich um eine Tisch in besagtem Restaurant. Trotz eines scheinbar etwas sprachlich nicht ganz auf der Höhe befindlichen Kellners hatten wir am Ende doch jeder eine leckere Speise vor der Nase. Nach dem Essen ging es dann wieder zurück zum Hotel.
Freitag Morgen war ich dann nochmal im Central Park joggen, diesmal ganz alleine und im Regen, was mir aber nichts ausmachte. Danach wollten wir uns mit Jenny und Lena zum Frühstück treffen. Und da wir ja auch bereits auschecken mussten, hatten wir verabredet, unser Gepäck im Hotelzimmer der beiden zwischenzulagern. Nachdem wir endlich angekommen waren, machten wir uns dann auch nach kurzer Verzögerung zu fünft auf in Richtung SoHo. Auf dem Weg dorthin lagen leider jede Menge fieser Läden, die alle zum stöbern einluden. So verzögerte sich das Mittagessen also etwas… Schliesslich hatten wir es dann doch zu einem kleinen Cafe geschafft. Ursprünglich hatten wir geplant, uns den tag über noch Williamsburg anzuschauen. Da es aber die ganze Zeit regnete, entschieden wir uns, bei den Mädels zu bleiben und dem Shoppingwahn zu fröhnen.
Nach einer recht ausgiebigen Tour und einigen neuen Klamotten fuhren wir zu dritt zum Hotel der Mädels, schnappten unser Gepäck und fuhren dann zum Bus, welcher uns mit reichlich Verspätung nach Washington brachte. Dort kamen wir natürlich wesentlich später als geplant an. Die Metro nach Falls Church fuhr noch, allerdings hatten wir den letzten Bus um 10 Minuten verpasst. Also blieb uns nichts anderes übrig, als ein Taxi zu nehmen – 10 Meilen kosten hier mal eben schlappe 30 Dollar!
Zuhause angekommen dann nur noch ins Bett fallen und schlafen!