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Schlagwort: GPO

Active Directory: Benutzer GPOs mit Sicherheitsfilterung funktionieren nicht

Ja, ich weiß, ich erzähle jetzt hier nichts brandneues mehr. Aber vielleicht geht es anderen so wie mir diese Woche, daher also dieser Artikel. Aber erst mal von Anfang an:

Ich habe diese Woche in unserer ActiveDirectory Umgebung eine neue GPO angelegt. Mein Ziel war, damit eine neue Mailsignatur an alle Benutzer auszurollen. Die nötigen Einstellungen befinden sich im Benutzer-Zweig der GPOs, daher spreche ich gerne von einer “Benutzer-GPO”, was man bei mir auch immer im Namen sieht. Um das Ganze erstmal sinnvoll testen zu können, habe ich auf die Sicherheitsfilterung zurückgegriffen. Ihr wisst schon, damit kann man die GPO statt auf die gesamte verknüpfte OU auf einzelne Benutzer oder Gruppen anwenden. Also habe ich die “Authentifizierten Benutzer” entfernt, und stattdessen mich und einen weiteren Kollegen dort eingetragen:

gpo1

Das Problem

Leider wirkte sich die GPO dann nicht wie gewünscht aus. Auffällig war aber, dass ich plötzlich auch das Verzeichnis, in dem sich die GPO-Daten und damit auch das Skript, dass die GPO ausführen sollte, befanden, nicht mehr lesen konnte. Selbst mit einem Domänen-Admin-Konto nicht! Sobald ich die “Authentifizierten Benutzer” bzw. in meinem Fall “Authenticated Users” wieder hinzugefügt hatte, konnte ich die Dateien wieder lesen. Natürlich hätte ich damit aber auch die GPO für die gesamte GPO ausgerollt.

Die Ursache

Ein bisschen Recherche im Internet brachte mich dann auf die Ursache des Problems und damit auch auf dessen Lösung:

Microsoft hatte durch ein Update, dass bereits im Juni 2016 erschienen war, eine wesentliche Arbeitsweise von GPOs geändert:

Bisher war es so, dass für das Wirksamwerden von Computer-GPOs das Computerkonto für die GPO das Lesen-Recht haben musste und bei Benutzer-GPOs das Benutzerkonto. Das Ganze passte auch zur Logik, dass Computer-Richtlinien nur auf Computerkonten wirken und Benutzer-Richtlinien nur auf Benutzerkonten (Ausnahme: Loopback-Verarbeitung). Das hat man auch nicht geändert. Was allerdings geändert wurde ist, dass auch bei Benutzer-Richtlinien das Computerkonto die Leserechte auf die GPO braucht.

Wenn man entweder keine Benutzer-GPOs benutzt oder bei diesen immer die “Authenticated Users” in der “Security Filtering” drin lässt (womit dann faktisch nur noch eine Steuerung über die verknüpfte OU oder über WMI-Filter möglich wird, wenn man nicht vom “verweigern” der Berechtigungen Gebrauch machen will) ändert sich für einen selbst nichts.

Wenn man aber so wie ich gerne mal auch bei Benutzer-GPOs auf die Gruppen- oder Benutzerkonten-bezogene Filterung zurückgreift, dann muss man diese Änderung unbedingt kennen!

Die Lösung

Die Lösung des Problem ist eigentlich recht einfach – wenn man die Ursache kennt. Das Computerkonto des Computers, an dem der jeweilige Benutzer arbeitet muss also in die Lage versetzt werden, die GPO zu lesen. Da man nicht immer weiß, wer gerade wo arbeitet und sich das ja auch täglich ändern könnte, bleibt fast nur, den “Domänen-Computern” das Leserecht zu geben. Und das funktioniert über den Reiter “Delegation” bzw. “Delegierung”:

gpo2

Hier findet ihr noch den Blog-Artikel bei Microsoft, der mich zum Problem und dessen Lösung brachte:

https://blogs.technet.microsoft.com/askpfeplat/2016/07/05/who-broke-my-user-gpos/

8 Comments

Windows 8 / 8.1 / 10: Bestimmte WLAN-Verbindungen per GPO als getaktet festlegen

Seit Windows 8 gibt es die Möglichkeit, eine WLAN- oder WWAN-Verbindung als “getaktet” (metered) festzulegen. Das hat Auswirkungen auf die Nutzung dieser Verbindung. Ziel ist es dabei, eine Verbindung mit beschränktem Datenvolumen oder Kosten pro kB/MB, möglichst wenig mit Dingen zu belasten, die man später auch über unbeschränkte Datenverbindungen machen kann, z.B. das Herunterladen von Windows Updates oder die Bereitstellung neuer Software, die erst aus dem Netzwerk geladen werden muss.

Wenn man nun z.B. in einer kleinen Außenstelle, auf einer Baustelle oder sonst wo einen LTE- oder UMTS-Hotspot bereitstellt, damit einige Mitarbeiter darüber arbeiten können, dann haben diese Verbindungen in der Regel ein Datenlimit pro Monat, nach dessen Erreichen die Geschwindigkeit massiv gedrosselt wird, z.B. 3, 5 oder 10GB. Will man nun für diese Mitarbeiter erreichen, dass z.B. keine Windows-Updates über diese Verbindung geladen werden, dann kommen die getakteten Verbindungen zum Einsatz und es wäre wünschenswert, das entsprechende WLAN per Gruppenrichtlinie als “getaktet” zu bestimmen.

Das Problem dabei:

In den GPOs lassen sich zwar die Kosten für WLAN festlegen (es gibt dabei 3 Stufen, “unrestricted”, “fixed” und “variable”, wobei “fixed” bedeutet, dass die Kosten pro übertragenem Kilo- oder Megabyte entstehen und “variable” für ein monatliches Limit steht), dies gilt dann aber für ALLE WLAN-Verbindungen:

MeteredConn1

Als Alternative kann man nun aber das gute, alte “netsh” benutzen. Damit lassen sich Verbindungsdetails zeigen:

MeteredConn2

Der Befehl dazu lautet:

netsh wlan show profile WLANSSID

Will man nun für eine Verbindung die Kosten verändern, so geht dies folgendermaßen:

MeteredConn3

Der Befehl dazu lautet:

netsh wlan set profileparameter name=WLANSSID cost=variable  (oder alternativ “fixed”)

Daraus braucht man nun nur noch ein passendes kleines Script basteln und dieses per GPO wirken lassen:

MeteredConn4

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Exchange 2010: Viele merkwürdige Fehler und eine fast noch merkwürdigere Lösung

Auf einem produktiven Exchange 2010 SP3 mit aktuellem Patchstand begegnete mir heute folgendes Problem: Der Mailserver war weder über Outlook noch über OWA erreichbar und wenn man sich per RDP angemeldet hat, dann war nahezu nichts möglich, jede Aktion führte zu einem sich ewig drehenden Sanduhr-Symbol. Keines der Systemsteuerungswerkzeuge oder auch nur die Netzwerkwerk-Adapter-Verwaltung ließen sich öffnen.

Um zunächst erst mal mit dem Server arbeiten zu können, hatte ich ihn im abgesicherten Modus gestartet. Da hier aber auch sehr viele Werkzeuge nicht funktionieren, habe ich alle Exchange-Dienste deaktiviert und die Maschine neugestartet. Jetzt konnte man erst mal wieder arbeiten und mit der Fehlersuche beginnen.

Zunächst hatte ich mit ESEUTIL die Datenbank-Files geprüft, hier war aber alles in Ordnung. Netzwerk, DNS und co. sowieso, DC war auch erreichbar, auch Kerberos-Auflösungen waren kein Problem. Da ich am Vorabend das aktuellste Update Rollup 14 eingespielt hatte, hatte ich dieses im Verdacht und hab es wieder deinstalliert – ohne Erfolg. Der Server reagierte wieder so wie vorher.

Im Eventlog war mir vor allem dieser Fehler aufgefallen:

Exch2010_1

(Quelle: MSExchange ADAccess | Ereignis-ID: 2114 | Aufgabenkategorie Topologie)

Außerdem noch dieser Fehler:

Exch2010_2n

(Quelle: MSExchange ADAccess | Ereignis-ID: 2102 | Aufgabenkategorie Topologie)

Dort heisst es: “Keine Antwort von allen verwendeten Domänencontrollerservern”. Dies war merkwürdig, weil sämtliche Arten der von mir getesteten Kommunikation mit dem DC funktionierten tadellos, zur Sicherheit hatte ich noch ein dcdiag gegen den DC laufen lassen – ohne Auffälligkeiten. Zur Sicherheit hatte ich noch das Computerkonto sowie den Secure Channel zurückgesetzt die Mitgliedschaft des Computerkontos in den notwendigen Exchange-Gruppen im AD geprüft.

Symptomatisch war, dass sich der Dienst “Microsoft Exchange Active Directory-Topologie” und auch “Microsoft Exchange-Diensthost” relativ problemlos (wenn auch nur mit längerer Wartezeit) starten ließen, aber die “Microsoft Exchange-Systemaufsicht” ließ sich nicht starten!

Nach etwas Suche im Internet fand ich diverse Hinweise. Der erwarte war das Thema IPv6 – tatsächlich hatte mein Vorgänger dies am Exchange Server abgeschaltet. Also das Häckchen wieder rein:

Exch2010_3

Leider brachte dies – auch nach einem Neustart nichts.

Ein weiterer Hinweis der sich fand, schien mir etwas abwegig, aber da ich kurz vor dem Restore des gesamten Servers stand, habe ich es drauf ankommen lassen und das Computerkonto des Exchange-Servers in die Gruppe der Domänen-Admins aufgenommen. Und tatsächlich, nach einem Neustart des Servers kamen alle Dienste hoch. Damit war mein Kernproblem zwar gelöst, aber ich war mir sicher, die eigentliche Ursache nicht gefunden zu haben, denn es ist IMHO keine Bedingung für Exchange, dass der Server DomAdmin ist. Nach längeren Recherchen fand ich dann den “Übeltäter”:

Eine GPO hatte die Berechtigung für “Manage auditing and security log” (“Verwalten von Überwachungs- und Sicherheitsprotokollen”) auf einen zu kleinen Benutzerkreis festgelegt.

Exch2010_4

Laut diesem Artikel muss hier auch die Gruppe der Exchange-Server mit eingetragen werden – und zwar für die GPO die auf die DCs zielt!

Das war also das recht kleine Problem mit riesiger Auswirkung!

Jeden Tag fiebere ich nun der endgültigen Umstellung auf Office 365 entgegen – dann gehören derartige Probleme wohl der Vergangenheit an.

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Windows Server 2016: YouTube-Videos zum Aufbau und zur Administration einer Active Directory Domäne

Ich habe drei Videos rund um das Thema Active Directory erstellt und bei YouTube veröffentlicht.

Im ersten Video geht es um die Installation von Active Directory.

Das zweite Video behandelt die Verwaltung von Benutzern, Gruppen, Computern und OUs.

Im dritten Video zeige ich den Umgang mit Gruppenrichtlinien (GPOs).

Viel Spaß beim Ansehen!

Hier geht es zur gesamten AD-Playlist:

https://www.youtube.com/playlist?list=PLPK8RW8p4Ok9mJbpRzb0bq_OL7mfMm5hg

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