Mit dem Windows Server 2012 R2 wird es in Hyper-V neben der bisherigen (“Generation 1”) VM auch eine neue “Generation 2” geben. Dieser neue VM-Typ bringt einige Neuerungen und Veränderungen mit, die ich hier kurz beleuchten möchte.
Unterstützte Gast-Betriebssysteme
Damit eine VM mit Generation 2 erfolgreich betrieben werden kann, muss beachtet werden, dass nur die folgenden Betriebssysteme unterstützt werden:
- Windows 8 (64Bit-Edition)
- Windows 8.1 (64Bit-Edition)
- Windows Server 2012
- Windows Server 2012 R2
Keine Konvertierung zwischen den Generationen
Es ist nicht möglich, eine bestehende “Gen1-VM” in eine “Gen2-VM” zu konvertieren. Einzig beim Anlegen der virtuellen Maschine kann deren Generation ausgewählt werden. Dies lässt sich dann auch nachträglich nicht mehr ändern.
Keine Legacy-Hardware
Eine Gen2-VM erhebt keinen Anspruch darauf, einen “vollständigen” Computer abzubilden. Es gibt daher nun keine “Ältere Netzwerkkarte” mehr, sondern nur noch die synthetische Karte, die nun aber auch vom Netzwerk booten kann (PXE). Weiterhin fällt der IDE-Bus weg; künftig ist ein booten auch vom hotplug-fähigen SCSI-Bus möglich. Weiterhin verwendet die Gen2-VM nun UEFI statt BIOS, wodurch bspw. ein Booten von GPT-Datenträgern möglich wird.
Keine spürbare Performance-Verbesserung im Alltag
Laut Microsoft wird man beim täglichen Einsatz einer Gen2-VM keine spürbare Verbesserung der Performance feststellen können. Einzig der Boot-Vorgang wird dank UEFI etwas schneller (bis zu 20%), die Installationszeit des Betriebssystems durch weniger Hardware etwas kürzer (bis zu 50%).
Verbesserte Interaktion mit der VM
Bisher war eine Interaktion zwischen VM-Konsole und der virtuellen Maschine nur eingeschränkt möglich. Beispielsweise konnte nur (unformatierter !) Text vom Hostsystem in das Gastsystem via Zwischenablage kopiert werden, keine anderen Inhalte und auch nicht andersrum. Mit der Gen2-VM wird es möglich sein, Inhalte verschiedenster Art, z.B. auch Bilder, per Zwischenablage zu kopieren, und dies auch in beide Richtungen. Außerdem ist es möglich, USB-Geräte, die am Host angeschlossen sind, in die VM “umzuleiten”. Dies alles war bisher nur über RDP bei einer bereits hochgefahrenen VM mit unterstütztem Betriebssystem möglich.
Viele weitere Neuerungen des Windows Server 2012 R2 Hyper-V funktionieren auch mit einer VM der ersten Generation, so z.B. das Vergrößern und Verkleinern von virtuellen Festplatten im laufenden Betrieb oder der Export von laufenden VMs!