Nachdem ich mich mit Marta und einem ehemaligen Praktikanten unterhalten hatte, entschied ich mich, den Motorrad-Kurs zu besuchen. Dieser fand dieses Wochenende statt. Freitag hatten wir ca. 4 Stunden Theorie in einem Seminarraum der George Mason University in Fairfax. Der Coaches undalle anderen Teilnehmer waren super nett und alles fand in ganz lockerer Athmosphäre statt. Einer der Jungs – Brian – bot mir an, mich am Samstag von der Metro-Station in Vienna abzuholen – Großartig! Marta hatte mir angeboten, mich diesen (Freitag) Abend abzuholen. Sie wollte auf einer Überraschungsparty für einen unserer Kollegen sein und mich von dort abholen und mit zurück zur Party nehmen. Als ich gegen 10 PM mit dem Unterricht fertig war, war sie noch zuhause und kämpfte mit ihren Haaren 😉 Schlussendlich war sie dann aber doch gegen halb Elf da – mit ihrem 2003 Corvette Cabrio! Was für ein großartiges Auto…
Nachdem wir eine Weile umhergeirrt waren, um zur Party zu finden (die Chevrolet-Navis sind das aller Letzte!), kamen wir gegen 11:30PM dann doch noch an (Die Party sollte nur bis 12 gehen) und wir hatten eine Menge Spaß. Danach fuhren wir zurück – mit einem Tankstop. Ich hätte nie gedacht, dass es in diesem Land so schwer sein könnte, eine Tankstelle zu finden!
Der Samstag begann für mich recht zeitig, (der Kurs sollte 12 Uhr Mittags beginnen) da ich vorher noch in den Supermarkt wollte, um ein paar Sachen für den Tag zu kaufen, und (aufgrund einer Gesamtfahrzeit von fast 2 Stunden) ich auch sehr zeitig am Bus sein musste, welcher mich dann zur Metro brachte. Nachdem mich Brian dann dort abgeholt hatte, fuhren wir zum Motorrad-Kurs. Dort lernten wir zuerst die Grundfertigkeiten, wie Bremsen, Kurven und soweiter, ehe dann ein paar schwierigere Sachen folgten. Am Ende des Tages kam jeder schon sehr gut mit „seinem“ Bike zurecht. Danach fuhr mich Brian zurück nach Reston. (Er fährt einen BMW 335i in der M5-Kabrio-Version und es war wieder mal ein kleines Highlight) Auf dem Weg dorthin entschieden wir uns, noch einen kleinen Snack in einem typisch amerikanischen Grill-Restaurant im Reston Town Center zu nehmen – wirlich lecker! Bei einem Bierchen schauten wir uns dann noch ein paar Football- und Baseball-Szenen an.
Am Sonntag holte mich Brian wieder ab – diesmal sogar direkt am Haus in Reston. Dann ging es wieder zur Uni, wo als erstes der Theorie-Test für den Motorradführerschein stattfinden sollte. Dieser war in meinen Augen absolut lächerlich leicht (selbst ohne den Unterricht konnte man den mit ein bisschen gesundem Menschenverstand bestehen) und ich erreichte 100 von 100 möglichen Punkten. Damit war die erste Hürde also genommen.
Danach folgte weiter Ausbilung in etwas „schwierigeren“ Fahrtechniken wie z.B. sehr enge Kurven, Notbremsungen, Spurwechsel, Überfahren von Hindernissen und dergleichen. Nach 4 Stunden an Ausbildung folgte eine weitere Stunde an Prüfungsvorbereitung, in der 3 der 4 Prüfungsaufgaben von jedem noch einmal 3 oder 4 mal geübt worden. Danach folgte die Praxis-Prüfung, bestehend aus: Doppeltem U-Turn (180-Grad-Wendung auf engem Raum), schnellem Spurwechsel, Gefahrenbremsung und enger Kurvenfahrt bei höherem Tempo. Für Fehler gab es Abzug von den 100 Punkten, die man zu Beginn hatte. Ein Sturz oder Ähnliches bedeutete das sofortige Aus.
Bis auf den doppelten U-Turn (hier musste ich einmal kurz den Fuß absetzen) hatte ich bei keiner Aufgabe wirkliche Probleme, bei der Kurvenfahrt war ich wohl ein oder 2 MPH zu langsam, aber am Ende hatte ich 89 von 100 Punkten und schnitt damit als 2-bestes ab. Einer der anderen Jungs stürzte leider bei der Gefahrenbremsung, womit er durch die Prüfung fiel. Die anderen bestanden alle mehr oder weniger gut.
Am Ende bekamen wir noch unser Zertifikat und einige Gimmicks überreicht. Alles in Allem denke ich, war es ein lustiges und lehrreiches Wochenende. Allerdings habe ich reichlich Bauchschmerzen, wenn ich daran denke, dass nun 30 weitere (mehr ode weniger junge) Menschen einen amerikanischen Motorradführerschein haben, ohne je eine Minute im normalen Straßenverkehr unterwegs gewesen zu sein. Denn der komplette Kurs fand auf einem abgetrennten Parkplatz statt!
Auf der Heimfahrt legten wir einen Stop bei Brian ein, um bei einem Bier und einer Pizza den Tag ausklingen zu lassen, eher er mich dann wieder nach Hause fuhr.
Ein großartiges Wochenende und ein Motorrad-Führerschein für $350! Das sind nicht mal 250€!